aus maxie wander “ein leben ist nicht genug”, veröffentlicht nach ihrem tod von fred wander
“16.07.64
die dunkelkammer ist ein tolles erlebnis, ich ziehe die bilder durch die lauge und warte zitternd vor aufregung, was jetzt kommt. … sie kommen langsam, nehmen konturen an …”
“die dunkelkammer macht auch das mit dir – du siehst plötzlich alles mit einem wahnsinnig geschärften blick.”
ich erinnere mich an die dunkelkammer meines vaters und noch intensiver an die dunkelkammer auf dem dachboden des eingangsgebäudes des leipziger zoo’s. es war ein privileg, selber dort fotos entwickeln zu dürfen – auch wenn man mitglied im dortigen fotozirkel war, denn die kammer war klein und begehrt und die zeit war knapp. ich denke gern daran.
das thema kam zu tobi’s geburtstag mit bodo auf. ganz unverhofft traf ich auf einen gleichgesinnten … er kannte es – dieses kribbeln, dass einen überfällt, wenn fotos im entwicklerbad ganz langsam das “licht der welt” erblicken.
die utensilien für eine schwarz/weiß-entwicklung hat mein vater noch. ein traum!
irgendwann wird sie wieder kommen … die zeit in der dunkelkammer. sehnsucht macht sich breit.