Archiv

Kalender

Dezember 2025
M D M D F S S
« Okt    
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031  

Wann mistet man aus? v.Bg.

Hier in Meinsdorf ist dieses Wochenende “Ausmisten in Familie” angesagt. Draußen steht ein Container. Die Sperrmüllabfuhr ist bestellt. Eigentlich ist das ja nun kein spektakulärer Vorgang. Aber komisch und verwirrend ist es irgendwie doch.

Wann nun mistet man aus und trennt sich von Dingen, die keiner mehr braucht oder haben will?
(a) in irgendwelchen regelmäßigen Abständen. Danach freuen sich alle über den neugewonnenen Platz und die Ordnung; genießen es und leben fröhlich im sortierten gemütlichen Home weiter. Den Fall haben wir hier nicht.
(b) einer zieht aus. Hm, Tommi wohnt schon nicht mehr hier. Nur die Ummeldung muss diesen Monat noch erfolgen. Er wird von dem, was hier nach dem Ausmisten bleibt, im Prinzip nichts mitnehmen. Martin wohnt in Potsdam. Hier ist nicht mehr sein Zuhause; nur das Archiv seiner alten Sachen. Ziehe ich jetzt aus? Nein, noch nicht; auch wenn ich hier kaum noch bin. Also haben wir den Fall hier auch nicht.
(c) alle lösen aufgrund einer Trennung einen Haushalt auf. Den Fall haben wir auch nicht. Denn keiner zieht weg und keiner bleibt wirklich da. Und der Haushalt wird auch noch nicht aufgelöst. Es ist alles da zum Wohnen.

Wir dagegen haben den Fall, dass das Haus vermietet oder verkauft werden soll, sich meine und Martin’s Sachen noch hier befinden, ohne dass wir beide hier wirklich sind und wir ausmisten, ohne das genaue Ziel zu kennen.

Und das bewirkt das komische Gefühl. Denn was mache ich mit Dingen aus den dem Sperrmüll geweihten Schränken und Regalen? Stelle ich sie in andere Schränke und Regale hier in Meinsdorf? Lasse ich sie hier in den Kisten, in denen sie jetzt sind (wenn ja, für wie lange?)? Nehme ich sie mit nach Berlin? Es geht im wesentlichen auch darum, dass immer auch sogenannte Lieblingssachen dabei sind … ob Bücher oder CD’s oder anderes. Denn Lieblingssachen sollten da sein, wo man selber hauptsächlich ist.

Aber eines habe ich in diesen Tagen festgestellt: dieses verwirrende Gefühl weicht schleichend einem Gefühl der Befreiung. Wunderbar! Das Haus und sein Inhalt am Beginn einer Entschlackungskur. Mit jedem Teil, von dem wir meinten, uns nie trennen zu können und das wir jetzt in den großen Container verfrachten – nach der kritischen Frage nach seinem Sinn und Zweck – zieht Stück für Stück Ruhe, Frieden und Wohlgefühl in dieses Haus ein. :) Ich muss sagen, ich hatte unterschätzt, was eine solche Entschlackung ausmacht.

Manchmal *schmunzel* entdeckt man dabei schon längst Vergessenes wie ein rosa Steifbaerchen. Ich will gar nicht sagen, wo er war. Aber die Waschmaschine hat zur Baerchenwiederbelebung geführt; inkl. der Wiederentdeckung der rosa Farbe. Warum eigentlich rosa? Aber egal: während Heerscharen von Plüschtieren in den letzten Tagen in die ewigen Jagdgründe eingegangen sind, darf er natürlich bleiben ;)

Und dank der Zeit, die inzwischen seit dem eigentlichen Trennungsschmerz auf allen Seiten vergangen ist, ging alles leicht und ohne zusätzlichen Kummer. Wir waren ein tolles Team dieses Wochenende. Danke Tommi! Und danke Martin, dass Du hier warst und mitentschieden hast trotz Deiner ekligen Erkältung mit Fieber :-* Ich bin so froh, dass es Dir wieder besser geht!

Leave a Reply

 

 

 

You can use these HTML tags

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>