Nein, das hier ist nicht vorrangig die Dokumentation einer Morgenidylle.
Sondern ich bin unfreiwillig wach. Ja, sowas macht man nicht, ich weiß. ![]()
Letztens hab ich darüber diskutiert, was gehört in ein Blog und was nicht. Eines der Fazite war, bei Zustandsbeschreibungen solle man abwägen. Hauptargument wiederum war: ein Zustand ändert sich wieder und ist dann eben sozusagen nicht mehr.
Das würde ja bedeuten, Zustände, die länger anhalten, sind es wieder “wert” im Blog verewigt zu werden? Nun könnte man noch sagen, es gibt Zustände, die gehen keinen was an oder interessieren den Rest der Welt nicht. Wenn ich das sagen darf, letzteres ist eigentlich kein Maßstab. Jedenfalls dann nicht, wenn man in so einem Blog vorrangig für sich (und vielleicht noch für Freunde) etwas festhalten will und nicht damit die Welt verändern möchte. Außerdem bin ich naiv genug, zu glauben, dass sich Freunde auch für vergängliche Befindlichkeiten interessieren. Jedenfalls geht es umgekehrt mir bei ihnen so.
Dass ich morgens 4:30 munter bin und sowas festhalte (wer mich kennt, ich bin KEIN Frühaufsteher – nie nich!), das scheint derzeit das Zeug zum Dauerzustand zu haben. Angesichts der Tatsache, dass ich bis 23.20 mit einer lieben Freundin telefoniert habe und schon seit etwa 3:30 Zeitung lese und Käffchen trinke, hört sich das ungesund an. Und nein, es ist keine senile Bettflucht.
Es hat wohl vorrangig zwei Gründe, dass ich so unter Strom stehe. Wenn mir das nächstes Jahr um die Zeit noch oder wieder genauso geht, dann sollte ich mir wohl Gedanken machen. Denn “mein” Schlafrhythmus ist das hier grad nicht und ich mache beruflich wie privat etwas verkehrt, wenn das zum echten Dauerzustand mutiert.
Normalerweise hätte ich mich übrigens nach einem entsetzten Blick auf die Uhr wieder fix unter die Bettdecke verkrümelt. Aber die Erfahrung der letzten Wochen sagt, dann erblicke ich erst ca. 9:00 Uhr das Licht der Welt, komme danach kaum aus dem Tee und …. das wär heute lt. Bürokalender blöd. Hm. deshalb bin ich aufgestanden. Dass ich eigentlich müde bin, macht es nur leider nicht besser.
Und eh alle denken, ich sitze hier betrübt beim Kaffee … nein :). Nur etwas reichlich zu früh ;). Und wer denkt, dass Leben ist verworren und kompliziert, der sollte ab und zu mal einen Vers von Ringelnatz lesen. Das Leben ist nämlich nicht halb so kompliziert, wie manche es manchmal machen ….
Überall ist Wunderland
Überall ist Leben
Bei meiner Tante im Strumpfenband
wie irgendwo daneben.
Überall ist Dunkelheit
Kinder werden Väter.
Fünf Minuten später
stirbt sich was für einige Zeit.
Überall ist Ewigkeit.Wenn Du einen Schneck behauchst
Schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst,
Sieht er weiße Mäuse.
PS: Einen schönen Nikolaus allen! ![]()