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Informationspolitik “wider den mündigen Bürger”

Ich sagte wohl schon, ich zahle GEZ. Heute morgen hab ich mich darüber wiedermal geärgert. Ein Artikel in der Faznet zum Thema Talkshow und Dokumentarfilme hat es wunderbar auf den Punkt gebracht. Bildung ist blöd; Einschaltquoten sind hip. Nun gibt es Sender, da erwartet man nichts anderes als seichte Kost im Tele-Tappi-Niveau.

Aber die öffentlich-rechtlichen Sender leben eben von unseren Gebühren und haben einen Auftrag. Und Bildung sollte der wohl enthalten. Wiki scheint da meiner Meinung zu sein:

“Neben einem Grundversorgungsauftrag und einem gesetzlich definiertem Programmauftrag ist eine der weiteren wesentlichen Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks daher die Wahrung der politischen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit.”

“Der Programmauftrag ist ein unbestimmter Rechtsbegriff, der sich auf das Grundrecht der Rundfunkfreiheit aus Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG bezieht. Er konkretisiert sich in Gesetzen der Bundesländer und in den Programmgrundsätzen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Die Programme sollen demnach der Information, Bildung und Unterhaltung gleichermaßen dienen. Wesentliche Gesichtspunkte sind die Unabhängigkeit von staatlichen Eingriffen sowie der inneren und äußeren Pressefreiheit.

Aber beim ARD-Direktor Volker Herres scheint das noch nicht angekommen zu sein. Oder ist es ihm schlicht abhanden gekommen? Ich war sprachlos über soviel auch von mir bezahlte Ignoranz:

“In einem Interview hatte er unlängst auf die Frage, ob die ARD nicht einmal den Mut zu einem Sendeplatz zur besten Zeit für Neunzigminutendokus fassen könnte, gesagt, dies wäre – „kein Mut, das wäre töricht“. Und das dann garantierte Lob der Feuilletons? „Nichts würde mich mehr erschrecken.“”

“Uns aber schreckt derart sarkastisch formuliertes Quotendenken längst nicht mehr. Doch es nervt und ermüdet und ödet an, vom „Kulturauftrag“, dem „Grundversorgungsauftrag“ gar, aus der öffentlich-rechtlichen Ecke immer nur dann zu hören, wenn es um die nächste Gebührenerhöhung geht. Der Talkshow-Overkill kommt aller Wahrscheinlichkeit nach, für Plasberg wird Platz gemacht, das haben die Programmdirektoren der ARD ihren Chefs in einem Beschluss schon empfohlen. Dass dafür Gebühren – bald Quasi-Steuern – entrichtet werden müssen, erachten sie als ihr Grundrecht.”

Mich ödet es nicht nur an. Ich finde es schlicht unerträglich.

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