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Datenmonster ELENA

Die Datensammelwut von Vater Staat und seiner Ämter und Behörden ist ja allseits bekannt. Fast krakenartig breitet sich das Sammelnetz stetig über Deutschland aus und den Ideen zur Verwendung sind scheinbar keine Grenzen gesetzt. Irgendwann existiert wohl alles elektronisch. So müssen z.B. Freiberufler und viele gewerbliche Einzelunternehmer ihre Gewinnermittlung, hübsch nach Kennziffern sortiert, elektronisch als Anlage EÜR beim Finanzamt einreichen. Die elektronisch einzureichende Bilanz wurde gerade wieder verschoben. Beides dient z.B. der Vereinfachung von Mehrjahresvergleichen, von Verprobungen mit amtlichen Statistiken, dem Durchführen von Branchenvergleichen … oder kurzgefasst: der optimalen Vorbereitung von Betriebsprüfungen. Und wir dürfen Dank des Gesetzgebers diese Vorarbeit auch noch ‘kostengünstig’ gleich selbst erledigen.

Im Unterschied zu ELENA bedeutet das Verschieben der elektronischen Bilanz tatsächlich ein Verschieben; nicht: wir melden mal und keiner wertet es aus.

Die Verschiebung von ELENA empfinde ich dagegen im Moment als ziemliche Verhohnepiepelung. Denn melden müssen wir trotzdem (Haufe):

“Die von den Massenmedien gar als “Beerdigung von ELENA” bezeichnete Entscheidung verkennt die Tatsache, dass damit das Aus keineswegs besiegelt ist. Richtiger ist es, im Zusammenhang mit der geplanten Verschiebung von einem Moratorium bei der Datennutzung zu sprechen. Das Projekt ELENA wäre erst dann gestoppt, wenn keine Daten mehr übermittelt werden müssen. Dies ist aber nach wie vor nicht der Fall.

Haufe bringt es auf den Punkt:

Wozu sollen drei bis vier Jahre Daten übermittelt und gespeichert werden, die dann niemals mehr jemand brauchen kann? Noch weniger verständlich wäre es, wenn die Daten zwar übermittelt, aber aus Datenschutzgründen dann gleich wieder gelöscht werden müssten.

Bösen Zungen könnten behaupten: weil man die Daten vielleicht doch noch gebrauchen könnte? … Schließlich kaufen deutsche Behörden auch illegal erworbene Daten-Cd´s auf, wenn es dem “Gemeinwohl” dient.
Im harmlosesten Fall müssen Unternehmer – und wir stellvertretend – Arbeiten erledigen und Kosten in Kauf nehmen, die schlicht nicht sein müssen. Soviel zur Vereinfachung und zur Stärkung der Wirtschaft. Aber ich glaube, so harmlos ist und wird es nicht.

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