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neues Altes

Ich bin ein begeisterter Anhänger einer Ernährung, die den glykämischen Index beachtet. Und ich bin ein guter Verdränger nach dem Motto “passt-jetzt nicht” oder “keine-Zeit”. Das eine schließt das andere aus.

Die letzten 1,5 Jahre galt das Verdrängermotto. Ja so lange, echt erschreckend. Verdrängung führt zu immer gleichem Essen und Fastfood. Zumindest bei mir. Die Ursachen sind schnell ausgemacht: zu viel Stress in Kombi mit zu wenig Zeit, zu viele zu große Veränderungen in zu kurzer Zeit in allen Bereichen und ein Anti-Ess-Klima. Gerade letzteres hab ich total unterschätzt. Essen – vorallem gesundes Essen – hat bei mir was mit Genuß zu tun. Ich rede eben nicht von einer Körner-Tofu-Soja-Liebe oder von einer ich-lass-alles-weg-Diät sondern von vielen Leckerlis, nett zubereitet und intelligent ausgesucht. Aber dazu darf Essen selbst nicht negativ angesehen werden und in einer bestimmten Wohnung war das so ;) … Essen war doof, weil: kostet Zeit und macht dick. Schnittenessen im Stehen in der Küche? Hm. Das Traurige: auch der Im-Stehen-Esser ist im Grunde ein wahrer Genießer. Nur war ich eben nicht stark und standhaft genug, in dieser Aura des Anti-Essens eine wundervolle Esskultur zu celebrieren.

Das hat jetzt ein Ende. :) Ich habe eine Wohnung nur für mich. Das Ende des Umzuges in meine Berliner Wohnung läutet auch die Wiederentdeckung verschütteter Ernährungsgewohnheiten ein. Genau HEUTE! :) Und wer nett Essen nicht mag, muss das nicht. Er stört aber auch nicht meine Kreise damit.
Und für manchen, der angstvoll auf das vermeintlich böse Essen guckt, ist so eine Stipvisite in meiner entspannten Küche vielleicht sogar eine ganz neue Erfahrung.

Essen, bzw. das Was und das Wie, sind auch Lebensqualität. Da muss jeder seine eigene finden. Schwierig war und ist für mich, ich bin mit dieser Art zu essen nicht aufgewachsen. Ich musste erst erkunden, was zu mir passt und auch Prioritäten neu verinnerlichen. (Offenbar hab ich bei letzterem noch Defizite.)
Meine Eltern können toll kochen … Küche bei Mami und Papi, wie man sie sich vorstellt. :) Nur heute, wo es immer alles gibt und Mangel nicht vorkommt, wo man statt zur Straßenbahn zu rennen, jeden früh gemütlich aus der Haustür in´s Auto fällt … da passt das nicht mehr so absolut. Was für gut 30 Jahre nach dem Krieg völlig richtig war, ist heute nicht mehr unbedingt richtig bei geänderten Lebensverhältnissen und Rahmenbedingungen. Und wenn ich mir das bei meinen Jugendbildern ansehe, hat es wohl früher schon nicht immer gepasst. Denn ich bin nicht wirklich sportlich, weswegen der nötige Ausgleich fehlt. Ich spreche dabei aber ausdrücklich nur für mich. Andere Jobs und andere Lebensverhältnisse als die meinen, lassen das wieder ganz anders beurteilen. Insofern gilt für MICH … Sonntagsbraten und Gemüse: ja … Unmengen an Kartoffel dazu: nein. Das ist Essen nach dem Glykämischen Index.

Zum Verinnerlichen muss ich mir in den nächsten Wochen immermal Notizen machen und auch Dinge wie Gewicht und Wohlfühlen/Nichtwohlfühlen und Lieblingsezepte festhalten. Damit texte ich jedoch keinen öffentlich zu – keine Bange. ;)

Und zum Thema Einzugsparty … da könnte man ja, statt den üblichen Salaten aus Kartoffeln und Nudeln, mal was Glyxliches zaubern. Ich mach mir mal Gedanken. :)

18 comments to neues Altes

  • Kaddusch… *grins* Im Grunde ist es so: Lecker Essen – gerne! (das weisst du ja) Essen zubereiten – hm… Wenn die Dauern in schlechtem Verhaeltnis stehen, umso betrueblicher. Das Zeiten-Verhaeltnis aendert sich dramatisch, wenn jemand anders das Essen zubereitet. Also: Nur zu! :-)

  • Janina

    Tobi, du hast einfach noch nicht erkannt, wie sehr Kochen entspannen kann :-) Essen natürlich auch…

    Nora, Glyx ist so verkehrt, glaube ich, nicht. Schlussendlich kommt’s aber immer auf das Verhältnis an, in dem kcal-Verbrauch und Aufnahme zueinander stehen. Da können die lecker Kartoffeln nix dran ändern – die für mich sowieso zum Gemüse zählen ;-)

    Ich pflege zwar kein allzu stilvolle Essambiente, aber im Stehen und unterwegs zu Essen, finde ich – für mich persönlich – ein absolutes No go. Es sei denn man ist auf ner Party. Aber sonst? Auf diese Weise werde ich nicht satt.

    In diesem Sinne: guten Appetit (egal wo ihr das Essen herbekommen habt ;-))!

    • Nora

      Oh … eine Schwester im Geiste! :) Und wie Kochen entspannen kann! :) Tobi kennt halt meditatives Schnippeln nicht. ;) Und er mag wohl eher eine museale Küche. Meine ist mehr entspannt mediterran. Natürlich hätte Tobi dafür andere Begriffe, wie “aufgeräumt” (seine) und wühlig (meine) … aber das stimmt natürlich goooor nich.

  • Janina

    Ein “Ernährungstagebuch” führe ich phasenweise auch. Hiflt einfach mal nen Überblick zu bekommen. Da bin ich schon einigem auf die Schliche gekommen :-)

    • Nora

      Das glaube ich gerne. Wobei ich das sehr grob mache. Trotzdem verhindern Aufzeichnungen aller Art den Konsum von Schokolade … naja, sie schränken ihn ein. Denn in einer Woche zum 10. Mal “Schoki” aufzuschreiben, das wird dann auch mir zu peinlich.

      • Helga

        Also die Kinder- und Jugendfotos zeigen keine negativen Auswirkungen irgenwelchen Überangebots von Kartoffelbeilagen.Fotos können als Beweis ins Netz gestellt werden!Immer mit richtigem BMI, auch wenn das vor 30 oder mehr Jahren noch nicht der Sprachgebrauch war.Nicht vergessen: Der Stoffwechsel ändert sich nämlich mit zunehmendem Erwachsenenalter, und leider ist nicht jeder ein schlechter Futterverwerter und muss deshalb etwas auf die Bremse treten… Zur Glyx-Philosophie kann ich nur zustimmen und auch zum genussvollen Essen. Übrigens ist die elterliche Küche voll auf der von Dir gepriesenen mediterranen Linie. Du hast nur keine Ahnung, was hier auf den Tisch kommt, weil Du kaum mal herkommst. Und bestell Dir bitte nie mehr Kartoffelsalat mit Würstchen bei diesem altmodischen Caterer aus Leipzig! Und das handgeschriebene Kochbuch mit Deinen Lieblingsgerichten dient wohl nun künftig als Beleg früherer Fehlernährung? Dann muss ich das Corpus delicti zurückfordern, ehe Du uns damit in Verruf bringst.Falls Du uns erlauben solltest, Dir mit einem Schnellkochtopf voller Weißer-Bohnen-Suppe auch weiterhin eine Fresserchen mitzubringen, dann lassen wir noch mit uns reden. (Ist ja auch wenig Stärkeanteil drin.)Soweit meine Meinung und volle Zustimmung zu den anderen Passagen der Ernährungsphilosophie.

        • Nora

          Ach Muttilein … das war mir klar, dass das ein Reizthema ist. ;) Da spielen offenbar zu viele andere Dinge unterschwellig eine Rolle.
          Aber es ist schon spannend zu sehen, dass Du die Sätze anders liest als ich gemeint hab, wie sie geschrieben sind. Das ist nicht böse gemeint, es ist eine Feststellung.
          Ja, natürlich werde ich mir derzeit keinen Kartoffelsalat bestellen, denn das wäre völlig kontraproduktiv. Was nicht heißt, dass ich keinen mehr esse. Wozu auch. Das heißt nur, ich verschiebe meine Prioritäten, so wie ich sie schon einmal verschoben habe. Ich reduziere den Anteil bestimmter Lebensmittel zugunsten anderer und Abends mache ich mir was, wo möglichst keine Kartoffeln vorkommen. Und – und das finde ich sehr wichtig – kollidiert das mit keinem Rezept im handgeschriebenen Kochbuch. Oder steht da, ich darf Schnitzel nicht nur mit Blumenkohl essen; ich muss Kartoffeln dazu essen? Ich glaube, nein. ;) Also kannst du es ganz entspannt hier in Berlin lassen, es ist nämlich ein geniales Kochbuch.
          Und noch etwas … nein … wir werden keine Kinder- und Jugendbilder von mir veröffentlichen … aus gutem Grund, denn es gibt solche und solche.
          Nighty
          Nörchen

          • Helga

            War überhaupt kein Reizthema! Und bestimmt auch alles Andere als ein Text, der eine Rechtfertigung herausfordert. Es war eben wie bei aller Literatur: Jeder liest den Text anders, sozusagen seinen eigenen Text. Tobi hat es jedenfalls schon erkannt: Wir sind uns einig. Hoffe ich wenigstens.Und außerdem ist Deine neue Küche der ideale Platz für gleichzeitiges emsiges Schnippeln und Rühren und anregende Kommunikation mit hungrig-erwartungsvollem Besuch. Viel schöner als in meiner.

          • nora

            Das stimmt … ich hab jetzt eine echte Wohlfühlküche. :) :) :) Und ich bin immernoch ganz ehrfürchtig und dankbar, dass das alles so gekommen und so schön geworden ist. Echt ein Traum. Wollen wir dann am Samstagmittag lieber kochen statt Essen zu gehen?

  • Tobi

    Ja, ja, ja… Schoen, dass Ihr Euch wieder einig seid! *grins*

  • Franzi

    Nun bringe ich mich auch noch ein: also schnippeln entspannt, mit der richtigen Musik erst recht, da kann ich zum Beispiel ABBA sehr empfehlen, aber Essen im Stehen in der Küche kann auch sehr kommunikativ und entspannend sein ;-)

  • Janina

    Na hier ist ja was los! :-)

    Ja, Franzi, im Stehen in der Küche essen kann auch ganz schön sein, aber nur, wenn man da nicht alleine steht :-p

    Übrigens hätte ich gerne die Fotos gesehen und auch das ein oder andere leckere Rezept – mit oder ohne Kartoffeln ;-)

    Bei mir gibt’s heute Lachsrisotto, mit bösen bösen Reis – und ich freu mich schon darauf ne halbe Stunde in der Küche zu stehen und im Topf zu rühren :-)

    • nora

      Wenn man das gemeinsame Abendessen so stehend in der Küche vollzieht, dass am Ende der Schnitte schlagartig dieses Stehen beendet ist … nein, dann will ich das auf Dauer nicht haben. goooor nich. ;)
      Ansonsten stimme ich zu, ich hatte schon mit Freundinnen und Freunden tollste Küchengespräche bei Schnittchen und Weinchen … aber da war das Stehbankett wesentlich länger als ein oder zwei Schnitten. Und das ist dann auch für mich schön. :)

      Bei mir gab´s gestern Abend und heut Mittag: Hähnchenbrust mit Riesenbohnen, Paprika und Schafskäse aus dem Ofen. *schmelz* Geht schnell und man kann wunderbar schnippeln und der Herd macht danach allein den Rest. :)

      Und wenn ich es zeitlich schaffe (Baustelle A115), dann mach ich mir heute Abend eine Tomatensuppe aus echten Tomaten mit Radieschen drin … neues Rezept … bin schon neugierig.

      Lachsrisotto … auch was nettes! Ich würde natürlich den bösen ;) Reis mit Weißwein und Gemüse ersetzen. :) Aber im Fischzubereiten muss ich mich noch üben. Da bin ich mit meinen Kochkünsten noch nich so glücklich.

  • Franzi

    na Essen macht ja generell allein nicht so viel Spaß und wo wir grad bei dem Thema sind: hmmm lecker Lachsrisotto – leider wohnst Du zu weit weg ;-)

    • nora

      Na … Janina … wenn das keine Aussage ist … ;)
      Einziger Trost, ich könnte heut eh´ nicht, egal wie weit weg Du wohnst und egal wie böse der Reis ist. ;) Denn für eine gut 1-stündige Wohlfühlmassage würde ich sogar das Abendessen weglassen. DIE geht vor. :)

  • Helga

    Betrifft Mittagessen am Sonnabend: Was würdest Du denn gern in Deiner KÜche zubereiten (lassen)? Mach mal bald einen Vorschlag. Wir hätten nichts gegen ein kommunikatives Kochvergnügen. Und wie bei Bio dann bitte mit Küchenwein!

    • nora

      Über das “Was” mach ich mir mal Gedanken. Vielleicht gibt ja Bio selbst was her … Bücher sind ja vorhanden und ausgepackt. Und der Alfred-Küchenwein ist natürlich ein Muss!!! :)

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