Auch ohne Goethe zoge es mich wie viele andere dieses Wochenende in´s Freie. Sonne, Wärme, laue Lüftchen … perfekt bestellt für diese Tage. Zwischen der sich dem Ende nähernden Kistenbeseitigung hab ich die freie Zeit und das schöne Wetter genutzt, so gut es ging. Zweimal Glienicker Brücke und einmal Düppel/Zehlendorf … Erholungs- und Entdeckertouren.
Und so wurde es trotz Aufräumerei ein sehr erholsames Wochenende.
Was soll ich sagen … die Wahlheimat ist offenbar die richtige Wahlheimat.
Vieles an der Landschaft um die Glienicker Brücke erinnert mich an Leipzig. Nur hat man hier noch mehr Wasser und Architektur. Ich werde ganz sicher nicht das letzte mal dort gewesen sein.
Was Ostern immer wieder an´s Licht kommt: wir haben ihn gelernt und können/kennen ihn doch nicht mehr … Goethe´s Osterspaziergang. Die mickrigen Teile, die mir noch bekannt waren, sind markiert … oh je … ![]()
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!
(Johann Wolfgang von Goethe, Faust I)
Die Spaziergangsfotos findet Ihr hier.

Du glaubst gor nicht, wie es mich freut, dass du mit deinem Umzug genau das Richtige getan hast, und zwar fuer dich!
PS: Ich hab grad ein Buch ueber die Geschichte der Hohenzollern gelesen. Bei allem, was da aus heutiger Sicht schief gegangen ist, muss man auch anerkennen, dass sie der Gegend, die wir heute so großartig finden und sicher auch den Menschen hier ihren Stempel aufgedrueckt haben. Ist was bei rausgekommen.
Ja, ich freu mich auch. Jeden Tag!

zu PS: stimmt
Super schoene Bilder. Ich wuerde mir das Foto “Wasserspiele” gern ausborgen – fuer “an die Wand zu machen”. Geht das?
Gerne.
Von zu HAUSE kann ich Dir aber die nicht-komprimierte Fassung schicken. 
Auf deine Empfehlung heute angeschaut. Sehr schöne Bilder! Solches Licht gibt es eben nur im Frühling.
Manches der Fotos kann man ja zu jeder Jahreszeit wiederholen. So der Plan.
Das war mal eine Aufgabe im Kunstunterricht an der EOS: ein Baum auf kleinen Bildern in 4 Jahreszeiten … allerdings gemalt. Ich fang mal mit dem Foto an. Mal sehn, was das dann wird.