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Unternehmenskultur

Es mag für manchen exotisch klingen, aber ich bin im Büro ein erklärter Verfechter des Nachhause-schickens kranker Mitarbeiter. Natürlich ist es menschlich zu bedauern, wenn jemand krank ist. Genauso natürlich freut sich kein Unternehmer über kranke Mitarbeiter. Das kostet schlicht zusätzlich Geld und man hat erstmal Stress mit dem Umdisponieren der anfallenden Arbeiten. Letzteres nehmen mir meine Mädels meist schon ab. Trotzdem bin ich als Mitmensch und als Unternehmer vehement dagegen, dass jemand krank auf Arbeit kommt. Er tut zu allererst sich keinen Gefallen. Gesundheit gibt´s nicht nachzukaufen, wenn sie mal “alle” ist und verschleppte Krankheiten haben Konsequenzen. Ich weiß das nur zu gut. Dazu kommt, ein kranker Mitarbeiter tut zudem der Gesundheit seiner Kollegen und auch meiner Gesundheit keinen Gefallen … schließlich sind die meisten Krankheiten, die durch das Büro schleichen, ansteckend.

Jeder meiner Mitarbeiter kennt meine Auffassung. Trotzdem kriege ich die bisherigen Erfahrungen auf anderen Arbeitsplätzen und das jeweilige Verantwortungsbewusstsein nicht gedreht in Richtung: “Wer krank ist, bleibt zu Hause.”

Ich werd das nochmal thematisieren, dass ich damit nicht einverstanden bin. Ein Artikel der Legal Tribune sagt dazu:

“Der Mitarbeiter hat sich aus seinem Arbeitsvertrag heraus gesund zu verhalten. Er hat die Pflicht, seine Kollegen nicht zu schädigen. Was er rechtlich eigentlich nicht tun dürfte ist, wenn er krank ist und ein Arzt ihn krank schreiben würde, ins Büro zu gehen. Insbesondere dann nicht, wenn er eine ansteckende Krankheit hat.”

Vielleicht verstehen sie es auf der Basis: sie machen rechtlich etwas falsch. Toller Gedanke!

3 comments to Unternehmenskultur

  • Janina

    Das finde ich ein total schwierges Thema! Zum einen bin ich natürlich auch deiner Meinung, dass wer krank ist, im Büro nichts zu suchen hat. Nicht weil ich Mitleid habe, sondern weil ich selbst nicht angesteckt werden möchte. Zum anderen bietet diese Erklärung aber auch einigen Mitmenschen die Möglichkeit bei jedem kleinen Schnupfen zuhause zu bleiben. Hier muss der Arbeitgeber sicherlich viel Vertrauen in seine Mitarbeiter haben und eben solche, die die Balance zwischen wirklich krank und unwohlsein halten können…

    • Nora

      Ja das ist schwierig. Was soll ich sagen, ich hatte das schonmal … einen der so tut, als wär er krank. Ich bin ziemlich vertrauensseelig und glaube daher lange an das Gute in jedem Menschen. Deswegen dauert es immer lange, eh ich solche Typen erkenne. Aber – und das ist ein echter Grund zur Freude :) – wer so unehrlich ist, fällt irgendwann mit etwas auf. Keiner kann das auf Dauer verstecken.
      Ich hab den Mitarbeiter damals gekündigt und das einzige worüber ich mich damals geärgert habe, dass ich solange mit dieser Entscheidung gehadert habe (bis ich sie traf). Heute bin ich schneller beim Hören auf meinen Bauch.
      Weißt Du, heute ist soviel für den einzelnen Menschen in stetiger Veränderung. Ich bin gerne für meine Mädels ein Eckpfeiler ihres Lebens, der bleibt. Nur gehört dazu Fairness von beiden Seiten. Wer das nicht begreift, der muss nicht Teil meines Lebens sein, auch wenn mir solche Erkenntnisse immer wehtun.

  • Janina

    ja, das mag weh tun, aber langfristig tut so eine Einstellung dann doch wieder gut! Auch hier gilt wohl, eine Balance zu finden, die einem selbst nicht schadet und den Mitmenschen so wenig wie möglich weh tut.

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